#31: Neues altes Hobby - warum Können nicht verlernt wird
Shownotes
Nach vielen Jahren wieder Skifahren, Eislaufen oder das Musikinstrument wieder zur Hand nehmen und es funktioniert fast wie früher: die Netzwerke im Gehirn sind nicht abgebaut worden und werden reaktiviert. Warum Können quasi nicht verlernt wird, warum das bei Wissen aber schon so ist - darüber sprechen Neurowissenschaftlerin Manuela Manuela Macedonia und Moderatorin Katrin Wachauer im Podcast "Gehirn einfach erklärt".
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00:00:00: Gehirn einfacher Klairs. Der Podcast für alle mit Köpfchen.
00:00:05: Herzlich willkommen. Schön, dass ihr mit dabei seid. Mein Name ist Katrin Wachauer.
00:00:10: Ich bin Moderatorin und... Mein Name ist Manuela Macedania und ich bin
00:00:13: Neurowissenschaftlerin. Du bist die Innenseiterin, was die Neurowissenschaften
00:00:17: angeht. Ich bin die Outseiterin und heute geht's um neue alte Hobbys. Weil ich habe
00:00:24: wieder mit dem Eislaufen angefangen. Also, Eiskunstlauf habe ich als Kind gemacht,
00:00:28: damals mit 3, 4 angefangen bis 10, dann 20 Jahre, 22 Jahre nicht und jetzt wieder
00:00:35: angefangen. Eiskunstsynchronenlauf. Ich liebe es. Und kannst du es genauso gut wie
00:00:40: damals? Ich war bis jetzt zweimal auf dem Eis, sonst
00:00:44: Trockentraining bis jetzt. Und ja, es ist irgendwie schon faszinierend, was ich der
00:00:49: Körper merke. Also, beim ersten Mal habe ich mir also eine halbe Stunde gebraucht,
00:00:53: alleine für mich auf dem Eis mit 9 Schuhen natürlich, um wieder irgendwie so das
00:00:58: Gefühl für die Kufen und das Eis zu bekommen, um mich wieder zu trauen und
00:01:03: einfach wieder mal zu bremsen, mich rückwärts zu drehen und dann ist es aber
00:01:08: relativ schnell wieder gegangen. Beim zweiten Mal dann auf dem Eis, das waren
00:01:12: immer zwei Stunden, war die Trainerin da und die hat gleich gesagt, so, gemeinsam in
00:01:17: der Gruppe quasi synchron rückwärts übersteigen und ich mir dachte, pff.
00:01:22: Ich weiß nicht einmal, was das ist, aber egal. Dann hat sie gesagt, du machst jetzt einen Dreier auf dem Eis.
00:01:28: Also, das ist so, einfach siehst du drehen.
00:01:33: Schau es wieder weg, oder? Dreier ist auf dem Eis, also das ist eine Figur quasi, du drehst dich so.
00:01:40: Ja, ja, ist klar. Und ja, beim zweiten Mal auf dem Eis habe ich schon viel weniger nachdenken müssen,
00:01:47: es war wirklich faszinierend. Und gerade wenn du wen hast, da dich so ein bisschen
00:01:51: pusht und sag, du machst jetzt das und das, dann geht es auch einfacher gefühlt.
00:01:55: Aber also, neue alte Hoppys kennen viele. Also, ein Arbeitskollegor erzählt hat sich
00:02:00: nach 20 Jahren wieder eine Gitarre gekauft, zum Beispiel meine Schwester hat gesagt,
00:02:03: sie hat wieder mit dem Aquadion Spielen angefangen, hat das als Kind gelernt und
00:02:07: jetzt wieder angefangen. Ja, und warum ist das so? Jetzt die Frage an dich, Manuela.
00:02:12: Warum merkt sich der Körper so viel über die Jahre? Warum geht es mit dem Eislaufen
00:02:18: jetzt eigentlich wieder ganz leicht für mich? Die meisten haben wahrscheinlich noch nicht
00:02:21: überlegt, dass es zwei Arten des Lernens gibt. Wir sagen Lernen, ob wir jetzt eine Sprache lernen
00:02:31: oder einen Sport, die Bewegungen zum Sport lernen. Ja, für uns ist Lernen immer Lernen.
00:02:37: Und für das Gehirn ist es aber ein bisschen anders. Und das Gehirn unterscheidet zwischen
00:02:44: Lernen und Wissen erwerben und Lernen und Können erwerben. Also, wenn ich jetzt ein Buch
00:02:53: aufmache und ich lerne meine Regeln des Französischen und Vokabeln und so, habe ich Wissen erworben.
00:03:02: Lernen mit Wissen, ja. Genau, Wissen. Und wenn ich jetzt Schiff anlerne oder Eislaufen oder
00:03:10: Eislaufen, dann lerne ich ein Können. Und diese Unterscheidung ist zu verbinden mit verschiedenen
00:03:18: Regionen im Gehirn. Das heißt, also Sprache lernt man mit Regionen des sogenannten deklarativen
00:03:28: Gedächtnisses. Das ist in erster Linie der Hippokampus. Das ist eine Region, die benachbart ist. Und
00:03:35: noch ein paar kleinere Regionen dazu. Aber egal auf jeden Fall, dieses deklarativer Gedächtnis ist
00:03:43: zuständig für das Wissen. Für das Können hingegen ist das procedurale Gedächtnis, das
00:03:52: Gedächtnis für Prozeduren. Und dieses Gedächtnis für Prozeduren ist angesiedelt in den motorischen
00:03:59: Regionen und in den Basalganglien. Das sind so Regionen in der Tiefe des Gehirns und im Kleinhirn. Und
00:04:07: wenn das Gehirn Bewegung lernt, lernt es eben prozedural. Also es sind Prozeduren, es sind
00:04:14: Abfolgen von Bewegung. Und dieses System, also das procedurale Gedächtnis, ist in der Lage, sich
00:04:24: diese Bewegungen und Bewegungsfolgen ein ganzes Leben zu merken. Wahnsinn. Das heißt, es ist egal,
00:04:34: ob ich jetzt nach 20 Jahren wieder anfange oder nach 30 Jahren, 40 Jahren. Ja, also je nach dem, wie gut
00:04:41: du das gelernt hast. Du hast gesagt, du hast wie viele Jahre... 22 Jahre war ich nicht auf dem Eis.
00:04:47: Aber gelernt hast du acht Jahre oder? Ja, acht bis sechs, sieben, acht Jahre irgendwie so.
00:04:52: Sag mal so, mit wie viele Jahre hast du angefangen? Ja, ich glaube mit vier. Mit vier. Okay, das ist ein
00:04:57: sehr, sehr gutes Alter, um mit einer Sportart zu beginnen. Denn das kleine Kind baut motorische
00:05:05: Programme, die sehr, sehr, sehr lange Zeit dauern. Und das sieht man zum Beispiel beim Skifahren ganz
00:05:12: gut. Also diese ganzen Champions, die wir kennen. Das sind hier schon mal selber hier. Genau, der hat
00:05:19: mit drei Jahren angefangen und in Gehirn reifen gewisse Verbindungen unter den Regionen, die eben
00:05:29: Bewegung steuern, nur bis zu einem gewissen Alter. Das heißt also, wenn man jetzt ein Profi in der
00:05:36: Bewegung werden will, muss man bis zum fünften Lebensjahr das Wesentliche gelernt haben. Denn
00:05:44: diese Regionen bilden sich in dieser Zeit und danach ist diese Entwicklung abgeschlossen. Das
00:05:52: heißt also auch ein Viertose, ein Klavierviertose, muss so jung anfangen, damit diese Verbindungen so
00:06:01: stabil sind, dass die so schon da sind praktisch. Man kann natürlich auch Skifahren mit zehn Jahren,
00:06:09: mit 15, mit 20 lernen, aber je später man beginnt, umso schlechter sind diese Netzwerke, die die
00:06:17: Bewegung steuern. Ich sage jetzt schlecht, es ist nicht das richtige Wort. Sie sind nicht so stabil
00:06:22: und nicht so gut. Und je später man beginnt, umso einfacher ist es auch, diese Netzwerke wieder
00:06:31: abzubauen zu verlieren. Während je früher man beginnt, sind diese Netzwerke wahnsinnig stabil,
00:06:38: diese Netzwerke sind integriert auch mit den Fasertrakten, die von einer Region zur nächsten
00:06:45: reisen. Das heißt also, die Neurone haben so ein Sprachrohr, sage ich immer in der Vorlesung. Das
00:06:52: ist jeder Fortsatz, mit dem die Zelle nach außen Informationen überträgt. Und diese Neurone
00:06:59: werden umwickelt, also diese Teile der Neurone werden umwickelt von anderen Zellen, die sie
00:07:05: isolieren und den Impuls viel schneller übertragen. Und das passiert eben in der frühesten Jugend. Und
00:07:14: einmal, wo das System so stark gebaut ist, ist das System immer da. Das heißt also, wenn du dann
00:07:20: auch 22 Jahre nichts tust, ist das System da und es braucht ganz wenig, um reaktiviert zu werden.
00:07:26: Hast du hingegen mit 15 Jahren angefangen, Eiskunstlauf zu machen, da findest du viel
00:07:33: schwerer rein, weil diese Grundentwicklung fehlt, ist nicht da gewesen. Das heißt, es ist wirklich
00:07:41: auch ein Appell an alle Eltern, das Kind sportlich zu fördern. Absolut, je früher, umso besser.
00:07:48: Also wenn man fördern sagt, wird man auch immer wieder darauf hingewiesen, ja, man soll die Kinder
00:07:57: in ihrer Entwicklung lassen, sie nicht quälen mit Zielen, mit Leistungsdruck und das meinen wir
00:08:04: beide nicht so. Nein, Bewegung macht Spaß. Richtig, man soll mit den Kindern die Bewegung idealerweise
00:08:10: gemeinsam machen, ja, also zum Eiskunstlauf Platz gehen, weil es Spaß macht, ja, und Schifahren
00:08:16: gehen, was Spaß macht und Wandern gehen, weil es schön ist, weil man in der Natur ist, weil man was
00:08:20: erlebt, weil man was sieht. Gemeinsam, das sagt man genau. Gemeinsam etc. Also ich bin nicht dafür,
00:08:26: dass man die Kinder unter Druck setzt, um ihnen das zu vermitteln. Dasselbe gilt auch für Instrumente,
00:08:32: wenn man einem Kind die Möglichkeit gibt, diese Instrumente zu lernen. Das heißt nicht,
00:08:40: dass man das Kind quälen muss, damit er es lernt. Aber wenn das Instrument schon da steht, wenn die
00:08:45: Eltern vielleicht spielen, wenn die Eltern spielen und das Kind sinkt mit, dann wird früher oder später
00:08:50: das Kind auch zu den Tasten greifen. Und wenn man dem Kind die Möglichkeit gibt, die Tastenkombinationen
00:08:56: zu lernen, ich sage jetzt nicht, dass das Kind richtig Unterricht bekommt, sondern dass das Kind
00:09:01: diese Neugier entwickelt und dass man das unterstützt und so spielerisch auch etwas wie ein
00:09:07: Instrument lernt, dann hat das Kind die Basis. Erstens, um zu einem echten Profi zu werden und
00:09:15: zweitens, um dieses Können eines Tages, so wie in deinem Fall, wieder auszugraben und eine Freude
00:09:22: damit zu haben. Ein Leben lang zu haben, richtig. Ja, und außerdem sieht man ja, ob es dem Kind Spaß
00:09:26: macht, was es da alles tut. Man muss irgendwie dem Kind wahrscheinlich sein Angebot bieten,
00:09:31: weil das Kind ja nicht sagt von Hausaus, so, Mama, ich will in den Turnunterrichts oder ich will
00:09:36: Einlaufen gehen oder ich will Querflöte lernen, sondern man muss es dem Kind so ein bisschen anbieten
00:09:42: auch oder und da sieht man macht Spaß oder macht es Spaß. Die Möglichkeit geben, dass das Kind
00:09:48: von selbst hineinwächst, hinein kommt und dass das Kind es auch schätzt, lernt, kennenlernt, also
00:09:56: ich glaube das ist schon machbar, also da drängt man kein Kind in die Performance, wenn man so
00:10:02: betreibt. Aber auf jeden Fall ist es eine Möglichkeit, also es ist eine der vielen Möglichkeiten,
00:10:08: die Eltern einem Kind mitgeben können, indem sie das Kind in diesen sensiblen Phasen, von den schon
00:10:15: Maria Montessori, das ist diese italienische Pädagogin, die sie schon beschrieben hat, dass er
00:10:20: damals gesagt, also das Kind soll lernen in diesen sensiblen Phasen, weil sie wie Fenster sind, die
00:10:27: dann irgendwann mal zugehen und so ist es. Das heißt du hast es zu dem Zeitpunkt gelernt, als das Fenster
00:10:34: noch offen war und dann hast du es nicht mehr gemacht und dann hast du das Fenster wieder
00:10:40: aufgemacht und bist wieder dabei. Ich glaube ich war einfach in seinem Eislauf Grundkurs damals
00:10:45: in Steier und irgendwie hat es mir so gefallen und dann habe mich die Mama gefördert. Genau, meine
00:10:50: kleine Schwester ist auch mitgegangen, aber wenn du sagst, dieses Fenster das so wichtig ist, dann
00:10:57: kommt ja auch den Kindergärten eigentlich eine ganz wichtige Rolle zu. Ich sage immer und das
00:11:02: seit vielen Jahren. Ich sage immer, der Kindergarten ist jener Platz, in dem das Potenzial des Kindes
00:11:12: am meisten entwickelt werden kann, weil diese Grundsteine der Entwicklung passieren in jenen
00:11:19: Jahren, wo das Kind in den Kindergarten geht und dass ein Kind eine hervorragende Begleitung
00:11:28: hat in jenen Jahren, ist das um und auf der Entwicklung seiner kognitiven Fähigkeiten,
00:11:34: auch natürlich seiner sozialen Kompetenzen etc. Aber wenn ein Kind schon sehr viel im
00:11:39: Kindergarten lernt, dann hat er schon eine gute Basis auch für spätere Lernen. Und ich bin auch der
00:11:46: Meinung, man sollte die Kindergarten, den Pädagogen, den Pädagogen sehr viel mehr bezahlen als die
00:11:52: Universitätsprofessoren, weil ein Universitätsprofessor kann nichts falsch machen an einem Menschen,
00:11:57: der erwachsen ist, der auch weggehen kann von der Lehrveranstaltung. Also ich meine ich zähle.
00:12:02: Der Frey ist in seinem Willen quasi. Genau, der Frey ist in seinem Willen. Aber die Kindergarten
00:12:07: und Pädagogen, die müssen schon wissen, was sie tun, denn sie können ein Gehirn so ausbauen,
00:12:13: dass das aus dem Kind wirklich eine brillante, fähige Person wird oder aber auch, dass diese
00:12:23: Zeit verloren geht, dass dieses Potenzial gar nicht entwickelt wird. Also meine Kindergarten,
00:12:29: Pädagogin, damals war super, es war die Dante Agnes. Lieber Christian, diese Stelle, ja schau.
00:12:34: Ja, Dante Agnes. Ich war nicht so glücklich wie du. Ich bin in einem religiösen, also meine Mutter
00:12:42: hat versucht, mich in einen religiösen Kindergarten zu bringen, wo die Klosterschwestern sehr streng
00:12:48: waren und ich bin anti-autoritäer, erzogen worden. Also ich wollte mich nicht fügen der oberen.
00:12:55: Und ich habe immer draußen, also vor den Toren des Kindergarten, so viel protestiert,
00:13:01: bis meine Mutter aufgegeben hat. Ich glaube, sie hat bezahlt und ich bin vielleicht, naja,
00:13:09: immer im Leben 10 Tage dort gewesen. Okay. Ich war jetzt weg vom Kindergarten, wieder hin zum Eislaufen,
00:13:18: zum Können, auf den Eislaufplatz, zum prozeduralen Gedächtnis. Es ist ja eigentlich das Eislaufen,
00:13:26: Eiskunstlauf in der Gruppe, Eiskunst-Synchronlauf. Es ist ja eine wunderschöne Sportart und eigentlich
00:13:33: ist an dieser Sportart der ganze Körper beteiligt. Natürlich denkt man sofort an die Beine, aber
00:13:37: nach dem ersten Mal wieder am Eis über Muskelkater gehabt in den Oberarmen, weil du einfach so eine
00:13:43: schöne Haltung einnehmen musst. Du balancierst eine spannende Spannung halten musst natürlich.
00:13:47: Die anderen auch so an den Armen, an den Schultern halten musst. Ist ja eigentlich eine
00:13:54: Supersportart fürs Gehirn, oder? Ich würde sagen auf jeden Fall. Also man sieht da verschiedene
00:14:00: Aspekte, die du beschreibst. Der eine Aspekt ist die reine Muskelarbeit und du bewegst dich sehr
00:14:08: viel mit den Beinen. Und die Beine regen eben diese zwei Prozesse an, die wir schon beschrieben haben,
00:14:13: also die Ausschüttung von Nervenwachstumsfaktor und aber auch die Neurogenese. Und zum anderen
00:14:22: sprichst du vom Balancieren am Eis. Da ist nämlich auch der Faktor Multitasking da, weil du musst
00:14:31: schauen, dich bewegen, rückwärts bewegen, drehen, schauen, was die anderen machen. Und dieses Multitasking,
00:14:37: das wir schon mal in einem Brotkast beschrieben haben, ist extrem gut für das Vorderhirn und auch
00:14:43: für die Reflexe, also zum Trainieren der Reflexe. Also ist eine tolle Sportart, so wie du sie
00:14:49: beschreibst. Also ich kann nur ein bisschen so am Eis mich wie eine Ente bewegen, also vom
00:14:54: Eiskunstlauf. Keine Rede, aber es hört sich wunderbar an. Wir sind da, musst du dir vorstellen,
00:15:00: zu 14 auf dem Eis und üben da eine Kühe ein zu 14, die da teilweise synchron ist. Wahnsinn. Mit
00:15:08: verschiedenen Figuren, teilweise mit Sprüngen, mit Püretten. Ich muss gleich am Anfang eine
00:15:13: Pürette machen. Und ihr lernt eine Choreografie. Wir lernen eine Choreografie, die ist so drei
00:15:18: Minuten lang. Natürlich musst du immer auf alle anderen Acht geben, wo sind die? Du hast dann
00:15:23: teilweise eine Partnerin auf dem Eis. Also Multitasking wird da wirklich ganz groß geschrieben.
00:15:28: Absolut. Absolut. Du musst auch immer berechnen, wo wer ist, weil selbst wenn du dich drehst,
00:15:35: also trotzdem einen Radius einzuhalten, du kannst nicht so drehen, dass du den Platz von
00:15:40: beim anderen einnimmst. Natürlich, den schaut es auch nicht mehr schön aus. Genau und es sind
00:15:44: sehr komplexe Bewegungsabläufe. Und da trainiert man auch die Basalganglien ganz gut, also für
00:15:51: diese Sequenzierung der Bewegung und auch natürlich das Kleinhieren ist sicher eine ganz tolle
00:15:56: Sportart, die du jetzt wieder aufgenommen hast. Ja, meine Kolleginnen sind dazwischen 16 und 60. Also
00:16:02: wir sind da wirklich... Ja, wirklich. Bunte Gruppe eigentlich, bunt durchgemischt. Alles sehr lieb.
00:16:08: Also bin sehr glücklich, dass ich wieder angefangen habe mit meinem neuen alten Hobby und das sprechen
00:16:14: ja wirklich viele von so neuen alten Hobbys, wie gesagt, Gitarre spielen, Akkuordeon spielen.
00:16:21: Beim Skifahren ist das so, es gibt so viele, die sagen, boah, jetzt bin ich so viele Jahre nicht
00:16:25: auf den Skiern gestanden, jetzt probiere ich es wieder und die dann im Nachhinein berichten,
00:16:29: es war easy, also zwei, drei Hänge und dann geht es wieder. Ja, ich habe auch selbst, also man wird
00:16:36: jetzt nicht glauben, ja. Was kommt jetzt? Für eine Skiaire. Nein, nein, ich bin eine Skifahrenartikerin,
00:16:46: das wissen wir. Man wird es gar nicht glauben, ich habe auch zehn Jahre aufgehört zwischendurch,
00:16:52: also wie ich studiert habe, habe ich einfach nicht das Geld gehabt, mir eine Skikarte zu kaufen.
00:16:56: Also ich habe so richtig am Hunger durchgenagt und das war nicht drinnen, gewarnt und und
00:17:02: Skikarte und nach zehn Jahren bin ich das erste Mal dann wieder auf den Skiern gestanden und ich habe
00:17:09: immer gesagt, ich kann es sicher nicht mehr. Ja, jetzt habe ich es mir erhebend. Angeschneitung weg.
00:17:13: Ja, sag, ja. Genau, also ich habe gar nichts verlernt. Das ist irgendwie so ein Gefühl auch,
00:17:17: das man hat für die Sportart, finde ich. Ja, sowieso. Und es ist auch spannend, also ich war in der Jugend,
00:17:24: im Hochleistungssport, also in der, also ich habe Leichtathletik gemacht und sie haben uns damals
00:17:31: an Europa trainiert. Das heißt, also dass wir immer geschnauft haben. Wir haben keine Regenerationsphasen
00:17:37: gehabt, also es war wirklich beinhart und mit 14 habe ich dann aufgehört, weil meine Mannschaftskolleginnen
00:17:44: umso viel stärker waren, also ich, dass ich einfach nicht mithalten konnte. Sie sind beide Italienmeisterinnen
00:17:50: geworden, also 5.000 Meter Bahn. Das ist, glaube ich, eine der anstrengendsten Disziplinen überhaupt.
00:17:57: Beinhart, oder? Beinhart. Und ich habe gesehen, also selbst wenn ich trainiert hätte, ich weiß nicht,
00:18:03: wie viel, hey, die sind nie erreicht. Ja, die sind einfach anders gebaut. Die körperlichen Voraussetzungen.
00:18:07: Ja, genau. Und eine von den beiden habe ich auch beschrieben, im Beweg dich und dein Gehirn sagt,
00:18:12: danke, ist dann, hat dann 2 Olympiomedalien gemacht auch. Also das sind Menschen, die einfach anders sind.
00:18:21: Aber ich will erzählen, dass ich dann aufgehört habe und eigentlich, ich hatte so genug von diesen
00:18:29: permanenten Trainings, im Winter lang laufen und schwimmen und sobald der Schnee weg war,
00:18:36: immer laufen, laufen, laufen, fast jeden Tag oder Krafttraining haben wir auch gehabt und dann habe
00:18:44: ich gedacht, so, jetzt ist aus, jetzt bewege ich mich nie mehr wieder im Leben. Aber zwischendurch und
00:18:51: nebenbei hat es immer wieder so Situationen gegeben, wo ich mit Freunden wandern gegangen bin
00:18:56: und ich war immer die Erste. Obwohl ich mich nie bewegt habe, zwischendurch, null trainiert habe,
00:19:01: aber das ist dieses Körpergedächtnis, diese Grundkondi, also die ist unkabutbar. Ja, bei mir war
00:19:08: sie ähnlich, auch Leistungssportlerinnen angefangen mit Palette, Eiskunstlauf, dann Tennis und nebenbei
00:19:14: immer ganz viele Sportarten. Ich habe da mit 18 aufgehört und habe auch gesagt, ich will nie wieder
00:19:19: in ein Training gehen, wo ich auch zu einer bestimmten Zeit dort sein muss. Wenn ich Sport mache,
00:19:24: dann soll das zu der Zeit sein, wo ich Sport machen will. Und ich finde ja generell, wenn man so
00:19:30: bald mit dem Sport anfängt, der Sport lässt einem ja eigentlich dann trotzdem nie aus, auch wenn man
00:19:35: sich dann vorgenommen hat, nein, interessiert mich nicht mehr, ich mag nicht mehr, ich will mehr Ruhe,
00:19:39: keine Trainingseinheiten mehr, aber es tut einfach so gut. Ich denke manchmal, es gibt so Tage, wo ich
00:19:48: einfach müde bin vom Berufsalltag. Und wenn es mir gelingt, mich zu überwinden. Also sagen wir so,
00:19:56: wenn ich zehn Stunden am Schreibtisch sitze und dann wird es Nacht, aber ich treibe mich schon
00:20:03: hinaus, dann gehe ich zum Beispiel langlaufen, zwei Stunden, von 20 bis 22 Uhr, dann bin ich so glücklich,
00:20:11: wenn ich zurück komme und ich schlafe so gut. Oder am nächsten Tag, da stehe ich um, also nicht in
00:20:18: der Reihenfolge, aber es gibt Tage zum Beispiel, wo ich um halb sechs aufstehe und ich bin um halb
00:20:25: sieben schon, also praktisch am Hang und ich gerne Skitour und komme dann mit der Bahn zurück und
00:20:34: um neun bin ich im Homeoffice und arbeite normal. Also da bin ich so glücklich, dass ich schaffe,
00:20:41: mich zu überwinden und es ist nicht jeden Tag leicht, aber danach fühlt man sich um so viel
00:20:48: besser und auch irgendwie, dass man den inneren Schweinehund besiegt hat und dass man auch fitter
00:20:55: ist. Also ich glaube, es rendiert sich an sich zu arbeiten. Also ich bleibe jetzt dran beim
00:21:01: Eiskunstlauf Training. Ich freue mich auf ganz viele tolle Trainings. Einmal in der Woche trainieren
00:21:07: wir jetzt noch Druckentraining, mehr Druckentraining. Ab November geht es dann jede Woche aufs Eis quasi
00:21:12: und da arbeiten wir an unserer Kühe. Wir haben so eine Schachkühe quasi, jeder ist so eine Schachfigur.
00:21:18: Nein, ich bin gespannt, ob ich das alles hinbekomme. Das war unsere Folge zum Thema neues,
00:21:23: altes Hobby. Vielen Dank fürs Zuhören. Es wird uns freuen, wenn ihr uns abonniert auf Spotify,
00:21:30: auf Instagram. Da sind wir unter Gehirn einfach erklärt zu finden, die Manuela und der Manuela
00:21:37: Macedonia. Und ja, wir freuen uns dort auch über Nachrichten von euch und Manuela, du hast einen
00:21:43: Expertinen-Tipp. Ja, also wenn man die Podcast-Folge für gut befindet, kann man gut, für gut genug
00:21:52: befindet, kann man den Link in den WhatsApp-Status stellen und andere Menschen in unserem Umkreis
00:22:00: lernen auch unseren Podcast kennen. Danke schön.
00:22:03: [Lachen]
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