#44: Warum wir lachen – Humor aus neurowissenschaftlicher Sicht
Shownotes
„Was bringt uns eigentlich zum Lachen? Und warum finden wir manche Dinge lustig und andere nicht? In dieser Folge sprechen wir über den Humor aus der Sicht des Gehirns– was passiert dabei in unserem Gehirn und warum ist Lachen gesund ? Humor ist mehr als ein Witz.
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00:00:00: Gehirn einfacher Klärz, der Podcast für alle mit Köpfchen.
00:00:05: Herzlich willkommen, schön, dass ihr mit dabei seid.
00:00:08: Mein Name ist Katrin Wachauer, ich bin Moderatorin und meine Kollegin.
00:00:12: Mein Name ist Manuela Macedania, ich bin Nahrerwissenschaftlerin und Buchartierin und
00:00:18: unter.
00:00:19: Podcasterin, Spattlerin, Uni-Professorin.
00:00:22: Du bist die Innenseiterin, was die Nahrerwissenschaften angeht.
00:00:26: Ich bin die Outseiterin.
00:00:27: Was bringt dich, bevor wir reinstarten ins Thema, was bringt dich zum Lachen?
00:00:33: Geschalte Meldungen mit einem Doppel sind wahrscheinlich.
00:00:35: Okay, so Zweiteutigkeit.
00:00:37: Also Humor ist für mich immer an der Grenze zum Ernst.
00:00:44: Wenn ich bis zum letzten Augenblick nicht weiß, ist es ernst.
00:00:48: Trockener Humor?
00:00:49: Ja, genau, Trockener Humor ist vielleicht, ja, könnte sein, dass das der richtige Begriff
00:00:54: ist.
00:00:55: Wie viele Menschen, die dich besonders zum Lachen bringt, gibt es einen Kabarettisten
00:00:58: oder?
00:00:59: Nein, diese ganzen Kabarettisten richten sich so nach Mainstream Geschmack.
00:01:07: Und nachdem ich kein Fernsehen habe, bin ich da auch jedes Mal drücken und das rein.
00:01:14: Ich bin vielleicht ein bisschen, wie soll ich sagen, unempfindlich.
00:01:19: Nein, es gibt einfach Menschen, die sehr intelligent sind und das richtige Wort zum
00:01:24: richtigen Zeitpunkt, dem richtigen Ton rausbringen und dann denke ich kurz nach und dann muss
00:01:30: ich explodieren.
00:01:31: Und ich kenne ein paar solche und sehr wertvoll für mich, sehr wertvolle Menschen.
00:01:38: Okay, bei mir sind es Katzenvideos.
00:01:41: Katzenvideos bringen dich zum Lachen.
00:01:43: Ja schon.
00:01:44: Warum?
00:01:45: Was macht dich da zum Lachen?
00:01:50: Ja, keine Ahnung.
00:01:51: Wie geil die Katzen sind.
00:01:53: Ja, oft so Hopperl aus den Katzen.
00:01:55: Kennst du es in einem Video, wenn ein Report am Fernsehen ist und dann kommt die Katze,
00:02:00: die er umhofft, wie sie es so gesagt hat.
00:02:03: Aber mein Instagram zeigt mir immer Katzen, die raufspringen wollen und da haben die Halter
00:02:09: eine Alufolie ausgelegt.
00:02:11: Ah ja und dann zeigt sie zurück.
00:02:12: Ja, dann springen sie.
00:02:14: Haben sie Angst oder keine Ahnung, was sie da haben?
00:02:16: Vielleicht, dass was sich die Alufolie unter den Pfoten anfühlt wahrscheinlich, keine
00:02:20: Ahnung.
00:02:21: Ich probiere es mal mit der Bebi.
00:02:22: Ja, ich probiere es.
00:02:23: Dann berichtest du uns, wie es ausgegangen ist.
00:02:27: Ich mache ein Video.
00:02:29: Genau, Instagram.
00:02:31: Ja, generell ist ja Lachen einfach was Schönes.
00:02:35: Es ist ja auch was Gesundes oder umsonst heißt es ja auch nicht Lachen, irgendwie verlängert
00:02:40: das Leben.
00:02:41: Stimmt.
00:02:42: Was macht das Lachen?
00:02:43: Also wie entsteht Lachen eigentlich?
00:02:45: Was passiert beim Lachen im Gehirn?
00:02:47: Ah, naja, gut.
00:02:48: Das ist eine große Frage.
00:02:50: Wir wollen gleich die große Frage beantworten.
00:02:52: Vielleicht wäre es besser, wir sprechen zuerst mal darüber, was Lachen unter Menschen bewirkt.
00:02:59: Ja, es ist eine Zusammengehörigkeit, würde ich jetzt auf Anhieb mal sagen.
00:03:03: Ja, ich finde es ganz spannend, kleine Kinder zu beobachten, wenn sie noch nicht wirklich
00:03:10: reden können, aber zueinander finden.
00:03:14: Und es kann sein, dass zum Beispiel, ich habe vor nicht allzu langer Zeit zwei kleine Kinder
00:03:21: gesehen, die waren wahrscheinlich so eineinhalb Jahre alt und die haben zusammen gespielt
00:03:27: und anführungszeichen haben sie so irgendwelche Plastikteile zueinandergelegt, also hingebracht,
00:03:34: zurückgegeben und solche Sachen.
00:03:36: Und auf einmal fängt das eine Kind an zu Lachen.
00:03:39: Ich habe jetzt nicht verstanden, warum es lacht, weil ich habe sie nur mit dem Augenwinkel
00:03:44: betrachtet und das andere hat auch angefangen zu lachen und dann haben sie sich so raufgeschaukelt,
00:03:49: wer am meisten lacht und das war so lieb zum Beobachten.
00:03:53: Ja, dieses Lachen, also Lachen ist ja ansteckend auch.
00:03:57: Ist ansteckend.
00:03:58: Richtig, über die Spiegelneurone, das sind so Neuronen, die uns nachvollziehen lassen,
00:04:05: was wer anderer tut.
00:04:07: Also ich spiegle in mir, was du machst und indem ich spiegle, mache ich es auch.
00:04:13: Und klassisch ist das Beispiel, ist zwar nicht das Lachen, sondern das Genen.
00:04:16: Schaust du auf jemanden, genau, der geht.
00:04:19: Also ich muss schon gleich gehen.
00:04:21: Ja, musst du wirklich echt gehen, jetzt musst du dich auch gehen.
00:04:23: Das heißt du davon gerätet, dann musst du gehen.
00:04:25: Ja, genau.
00:04:26: Und oft ist es so, natürlich ist es unbewusst, man schaut, wenn man gehen kann, der geht und
00:04:34: dann muss man selbst gehen.
00:04:35: Und beim Lachen ist es auch ähnlich, und bei den zwei Kindern, auch total lustig gewesen,
00:04:41: die haben keinen für uns nachvollziehbaren Grund gehabt, warum sie lachen.
00:04:46: Aber es war witzig und haben sie sich so hinauf geschockelt und dann haben wir auch
00:04:51: gelacht, weil die zwei so lachen, total lieb.
00:04:55: Und da war sozusagen eine Verbindung zwischen den beiden da.
00:04:59: Und vielleicht hast du es auch erlebt in der Schule, ich hatte eine Freundin, die Maria
00:05:03: Teresa, wir sind nebeneinander acht Jahre lang gesessen.
00:05:07: Die heilige, lustige Maria Teresa.
00:05:09: Die Maria Teresa, wir haben so viel lachen können miteinander.
00:05:13: Und dann haben wir uns nur angeschaut, man schaut doch an, ihr seid still.
00:05:18: Ich hab sie angeschaut mit dem Augenwinkel, sie hat mich schon auch gesehen mit dem Augenwinkel
00:05:22: und da pfff, beide angefangen und wir haben uns nicht mehr reingekriegt.
00:05:26: Und wir sind auch rausgeschmissen worden.
00:05:29: Aber wir haben es so geliebt, miteinander zu lachen.
00:05:33: Das war einfach so Wohltuhe.
00:05:36: Aber ich kenne das auch von jetzt noch, wenn ich oft Gaudi hat mit meinen Freunden nennen,
00:05:41: dass man einfach nicht mehr aufhören kann und so lachen.
00:05:44: Ja, ist eine wunderbare Sache.
00:05:46: Ist auch eine universelle Erscheinung aus anthropologischer Sicht.
00:05:50: Das heißt?
00:05:51: Es kommt in allen Kulturen vor.
00:05:53: Und es kommt nicht nur bei den Menschen vor, sondern es kommt auch bei anderen Primaten,
00:05:58: zum Beispiel den Schimpansen und den Bonobos.
00:06:01: Man sieht es auch in Videos.
00:06:03: Also wenn sie die Zähne zeigen, wenn sie interagieren.
00:06:07: Und die Affenforscher meinen, das sei eben auch eine Art des Lachens, zwar nicht so wie
00:06:18: wir es betreiben.
00:06:19: Und interessant auch, nach dem Lachen fühlt man sich sowohl.
00:06:23: Oder während des Lachens macht es Spaß.
00:06:27: Ja, und es fühlt sich einfach gut an.
00:06:29: Genau, es fühlt sich gut an, weil man Dopamin ausschüttelt.
00:06:32: Ja, Dopamin Glücksbotenstoff wird in Dopamineirgenregionen in der Tiefe des Gehirns ausgeschüttet.
00:06:42: Ja, Dopamineirg bedeutet Dopamin ausschüttelnd.
00:06:45: Und diese Dopamineirgenregionen schießen dann das Dopamin ins Vorderhirn.
00:06:52: Ins Vorderhirn, wo wir diese vielen höheren kognitiven Funktionen haben, wie zum Beispiel
00:07:00: die Bewertung, die Assoziation etc.
00:07:03: Und jetzt kommt ein Schuss Dopamin daher und dann finden wir vielleicht etwas, was vorher
00:07:09: nicht lustig war.
00:07:10: Finden wir es auf einmal lustig.
00:07:12: Und man lacht irgendwann einmal über alles, weil man schon so in Fahrt ist.
00:07:17: Und man kriegt sich was nicht mehr rein.
00:07:19: Weil diese Dopamin-Ausschüttung auch zum Beispiel die Regulierung des Handelns ein bisschen
00:07:28: so aus der Bahn wirft.
00:07:30: Und wenn die Lehrer uns gesagt haben, Macedonia und Fritzet, bitte ruhig.
00:07:35: Wir haben gewusst, dass es mit einer Sanktion einhergeht.
00:07:41: Wir haben gewusst, wir kriegen vielleicht einen Klassenbucheintrag, aber wir haben
00:07:44: es einfach nicht geschafft, still zu sein, bis sie uns rausgeschmissen haben.
00:07:48: Dann haben wir uns wieder reingegregt und sind wieder reingegangen.
00:07:51: Aber es hat einfach gut getan und es hat eben eine soziale Funktion auch.
00:07:58: Das verbindet.
00:07:59: Das heißt, Dr.
00:08:00: Manuela Macedonia hatte Klassenbucheinträge.
00:08:04: Genug.
00:08:05: Ich habe auch riskiert.
00:08:06: In Benemen.
00:08:07: In Benemen in Italien ist immer mit zehn, höchster Note.
00:08:13: Also zehn ist das bravste.
00:08:15: Das bravste Kind kriegt zehn.
00:08:16: Und dann geht es runter.
00:08:18: Schlechteste Note ist fünf.
00:08:20: Aber man kriegt ja natürlich nicht fünf in Benemen.
00:08:23: Also wenn man normal ist, kriegt man neun.
00:08:26: Also zehn, ganz brav.
00:08:28: Normal neun.
00:08:29: Und dann gibt es aber auch acht.
00:08:32: Das sind die drei Noten, wo sich das Benemen so hin und her bewegt.
00:08:36: Und acht ist schon sehr bedenklich.
00:08:39: Ja, und ich habe einmal acht gehabt.
00:08:42: Weil ich immer in der Pubertät, man weiß ja, wie es ist.
00:08:47: Wie das Gehirn da verrückt spielt.
00:08:50: Also nicht nur, dass ich lästig war wahrscheinlich, sondern ich habe so Dinge gehabt, dass ich
00:08:55: immer am Sessel geschaukelt habe, hier und hier, bis mich nach hinten geschmissen hat.
00:09:01: Und das waren lauter Klassenbucheintragungen.
00:09:05: Und Ende des Schultes, wir haben Trimester gehabt, also drei Monate.
00:09:11: Und Ende des Trimesters hat sich das dann ausgewirkt auf die Endnote.
00:09:15: Aber wenn man zum Beispiel ein paar Mal acht hat, riskiert man den Schulauswurf.
00:09:21: Okay, ja auch schon.
00:09:22: Ist das immer noch so in Italien?
00:09:24: Da müsste ich jetzt bei meinen Cousins, bei ihren Kindern fragen, wie das ist.
00:09:30: Aber keine Ahnung, vielleicht haben sich auch jetzt die Lehrer angepasst.
00:09:35: Aber ja.
00:09:36: Also wir sind beim ganz positiven, bei positiven Dingen, beim Lachen, weg von den Klassenbucheinträgen
00:09:42: und von den Verhaltensnoten, Benehmensnoten.
00:09:45: Ja, also es wird Oxidozine ausgeschüttet, wenn du gesagt hast...
00:09:50: Nein, ich habe noch nicht gesagt, dass Oxidozine ausgeschüttet ist.
00:09:52: Ja, aber davon gehe ich jetzt auch aus, oder?
00:09:53: Weil du gesagt hast, wir fühlen uns verbunden mit dem anderen dummter Marietta Ressa zum
00:09:59: Beispiel genauer sich verbunden gefühlt.
00:10:01: Richtig, also es wird nicht nur Dopamin ausgeschüttet, sondern das Lachen verbindet, indem eben auch
00:10:09: Oxidozine ausgeschüttet wird.
00:10:11: Das ist total interessant.
00:10:12: Und das zeigt zum Beispiel, warum wir auch gerne im Sommer in den Gasgarten gehen und
00:10:18: dann trifft man weh in dort.
00:10:20: Also zum Beispiel, das Gasgarten gehen ist auch ganz typisch Österreichisch.
00:10:24: Denke ich, es gibt es auch in sich in Bayern, aber dass man dann im Mai anfängt, ich gänne
00:10:29: hier ein paar Gasgärten in Linz, wo du wahrscheinlich auch hin und wieder kommst, jetzt komme ich
00:10:34: fast nicht mehr hin, aber dass dich die Leute zusammensetzen und dann lachen sie oft.
00:10:39: Weil es ist natürlich auch Alkoholeinwirkung, ist klar.
00:10:42: Aber man geht in den Gasgarten nicht, um ernst der Gespräche zu führen und man trifft die
00:10:47: Freunde dort und es ist einfach eine gute Zeit.
00:10:51: Man steht auf und man geht irgendwie gestärkt durch diese Begegnung auch nach Hause.
00:10:57: Also man streitet natürlich, ist auch alles möglich, aber es stimmt, also Oxidozine wird
00:11:03: auch ausgeschüttet.
00:11:04: Und was auch noch wichtig ist in dem Zusammenhang, warum fühlt man sich sowohl nachdem man
00:11:10: gelacht hat?
00:11:11: Weil du hast am Anfang gesagt, lacht.
00:11:13: Lachen, hast du am Anfang gesagt?
00:11:16: Ja, fühlt sich einfach gut an.
00:11:18: Nein, nein, aber du hast am Anfang einen Spruch gesagt, wie war das?
00:11:21: Lachen verlängert das Leben.
00:11:22: Genau, lachen verlängert das Leben richtig.
00:11:24: Weil Lachen auch Serotonin ausschütten lässt und das ist der Bodenstoff, der uns ausgeglichen
00:11:31: macht und Serotonin, wenn man zu wenig hat davon, ist man depressiv.
00:11:37: Okay, das heißt lachen gegen die Depression.
00:11:41: Richtig.
00:11:42: Und Lachen, okay, ist lebensverlängend, ist generell ganz gut für uns.
00:11:48: Und Lachen ist auch gut für die Bauchmuskeln, hast du schon mal so viel gelacht, dass
00:11:52: du den Bauchmuskeln gerade gerafft hast?
00:11:54: Ja, ich glaube schon.
00:11:55: Oder dass ich nie mehr konnte, weil die Muskeln auch so wehgetan haben.
00:12:00: Ja, ja.
00:12:01: Lachen hat überhaupt keinen negativen Effekt, gibt überhaupt nichts.
00:12:06: Also gibt es dann so Humorbereiche quasi im Gehirn oder gibt es das gar nicht?
00:12:11: Naja, also Humorbereiche kann man nicht wirklich sagen, das wäre unser Wunschdenken, dass
00:12:18: wenn man jemanden lachen lässt im Scanner, dass sich da der Humorbereich einschaltet.
00:12:23: Nein, es ist mehr ein sehr komplexes Zusammenspiel von Mustern.
00:12:30: Also ich erwarte zum Beispiel, wenn jemand etwas sagt und da hat ein trockenen Humor.
00:12:36: Es sind so Muster, die ich da anwende, um zu verstehen, was er meint.
00:12:41: Und am Ende dieser Äußerung merke ich vielleicht, wie er dann schaut.
00:12:47: Und das steht im Widerspruch zu dem, was er gesagt hat.
00:12:52: Dann weiß ich, dass das Ganze eher zynisch gemeint war oder ironisch gemeint war.
00:12:58: Das heißt also, ich habe durch den Blick auf einmal den Inhalt des Gesagten interpretiert.
00:13:09: Und das passt nicht zusammen und dann denke ich mir, ah, das hat einen anderen Sinn und dann, ha, ha, ha.
00:13:15: Das heißt also, wir analysieren, egal was, durch Muster, die wir gelernt haben.
00:13:21: Aber das heißt, man muss eigentlich auch immer voll konzentriert sein, um auch wirklich solche Witze zu verstehen.
00:13:27: Die guten Witze natürlich.
00:13:29: Ja, genau, das ist ja nicht so einfach.
00:13:30: Richtig.
00:13:32: Also diese Plattitüden, die man manchmal in, ich weiß nicht, nachdem ich kein Fernsehen habe,
00:13:39: aber ich sehe immer wieder so Ausschnitte, das wird man auch präsentiert über Instagram immer wieder.
00:13:45: Und dann denke ich mir, oh, bitte nicht mehr, also keine Interesse.
00:13:50: Weil es oft, sagen wir so, vielleicht früher hätte ich gelacht, aber jetzt interessiert es mich einfach nicht.
00:13:58: Und es ist auch jeder ein bisschen anders.
00:14:02: Also je nachdem, was man für Geschmack hat, für Interessen hat, für Informationen im Hinterkopf hat, für Stimmung hat,
00:14:13: ja, sagen wir so, das Humor ist nicht für jeden gleich zur gleichen Tageszeit, weil jeder ein bisschen anders tickt.
00:14:24: Und jene Kabarettisten, sagen wir, die das gut erwischen, das sind jene, die Dinge sagen, die die Mehrheit so und so wahrnehmen.
00:14:37: Ich war vor kurzem, habe ich einen Vortrag gehalten und nach meinem Vortrag, sozusagen
00:14:44: ein Großvortrag, am Ende war ein Kabarettist da, hat das Publikum unterhalten beim Abendessen,
00:14:51: beim Gemeinsamen und ich bin dann eingeladen gewesen zu bleiben und da hat er sehr, sehr
00:14:57: gute Meldungen gehabt über die Politik und da war natürlich ein Konsens im Raum, dass
00:15:05: er über diese Politik erschimpft, aber natürlich immer so mit versteckten Hinweisen, mit dem
00:15:10: Augenzwinkern irgendwie.
00:15:11: Genau, mit versteckten Hinweisen hat jeder gewusst, worum es geht, er hat nicht den Namen
00:15:17: genannt, aber es war ganz gut und das hat für uns für dieses Publikum supergepasst.
00:15:23: Er hat natürlich mit Erfahrung zu tun, mit dem Leben in diesem Land, mit dem was man
00:15:29: gehört hat, mit dem was man mit den Politikern erlebt hat, dann hat man da eine gemeinsame
00:15:36: Wahrnehmung über diese humorvollen Inhalte.
00:15:42: Wenn du das selber hören lässt, jemandem der vielleicht in Spanien lebt, der kann nicht
00:15:47: drüber lachen.
00:15:48: Es ist so kontextabhängig quasi.
00:15:50: Richtig, genau so ist das.
00:15:52: Stimmt.
00:15:53: Gibt es sonst noch Gehirn, Areale oder Bodenstoffe, die ausgeschüttet sind?
00:15:59: Ja, doch.
00:16:01: Es gibt auch, also beim Lachen, wenn wir wirklich viel, viel lachen, können auch Endorphine
00:16:12: ausgeschüttet werden.
00:16:13: Endorphine sind opiumähnliche, so Drogenähnliche Substanzen, die unser Körper selbst ausschüttet.
00:16:27: Ich würde aber sagen, normal ist es nicht, dass man Endorphine ausschüttet beim Lachen,
00:16:34: aber es gibt zum Beispiel Lachpraktiken, zum Beispiel dieses Lach-Yoga, je nachdem,
00:16:39: wie man es praktiziert, kann es sein, wenn jemand ein Meister ist, darin, dass diese
00:16:45: Person eben auch zur Endorphinen-Ausschüttung kommt.
00:16:50: Endorphine, hört man immer wieder, werden beim Sport ausgeschüttet, nicht bei allen,
00:16:56: weil Endorphine sind dazu da, dass, sagen wir, gefährliche Situationen vom Körper
00:17:06: überwunden werden, wenn jemand zum Beispiel ein Ironman macht.
00:17:11: Also mit, ich weiß nicht, einem Marathon am Ende von, ich weiß jetzt nicht, wie vielen
00:17:18: Schwimmkilometer von Radfahren so.
00:17:21: Ja, 42,195 Kilometer laufen.
00:17:24: Genau.
00:17:25: Also dann ist der Körper schon sehr, sehr beansprucht.
00:17:30: Selbst wenn jemand das jahrelang trainiert, ist der Körper am Limit.
00:17:34: Und dann kann es sehr wohl sein, dass der Körper nicht nur Dopamin ausschüttet, weil
00:17:39: beim Sport hat man eben dieses gute Gefühl, wenn man dann zum Beispiel ins Laufen kommt.
00:17:45: Zuerst hat man nicht so große Lust zu laufen, aber man überwindet und dann kommt man so
00:17:49: richtig rein.
00:17:50: Und dann ist so ein gutes Gefühl, dass man hat unter dem Laufen und das ist eben Dopamin.
00:17:54: Und am Ende auch schön, dass ich es gemacht habe, freue ich mich.
00:18:00: Meistens ist keine Endorphinen Ausschüttung.
00:18:02: Endorphine sind da, wenn der Körper am Limit ist und dann kriegt man eben dieses, zum
00:18:07: Beispiel Runners High, also dieser Hoch, also und wo die Leute dann anfangen zu weinen
00:18:14: für Freude.
00:18:15: Ja, die sind schon fast am Sterben im Wettkampf, aber sie freuen sich, weil der Körper einfach
00:18:22: dieses Opium Ähnliche ausgeschüttet hat, wo man dann eine völlig andere Wahrnehmung
00:18:27: der Schmerzen hat.
00:18:29: Endorphine, ich glaube, wir haben schon mal darüber gesprochen in einer Podcastfolge,
00:18:34: sind Endorphine nicht da, um damals von der Evolution her uns in schwierigen Situationen,
00:18:40: was wirklich ums Überleben geht, uns nochmal die extra Kraft zu geben, um vor einer Gefahr
00:18:47: weg zu laufen?
00:18:48: Ja, natürlich.
00:18:49: Also, die Extremsituation führt dazu, dass man eben diese Botenstoffe ausschütten, damit
00:18:57: der Körper diese Extremsituation überwinden kann oder überleben kann.
00:19:02: Ich habe zum Beispiel in einem meiner Bücher vom Walter geschrieben, Walter ist ein Schulkamerade
00:19:09: von mir, der diese Tour de Géant gemacht hat, das ist ein Ultra-Rennen im Ausdataal, es
00:19:15: sind über 400 Kilometer.
00:19:17: Und ich weiß jetzt nicht mehr, mit 14.000 Höhenmetern in einem Stück durchzubringen.
00:19:23: Unfassbar.
00:19:24: Unfassbar.
00:19:25: Und also praktisch, also das Wort Tour de Géant ist eine Bezeichnung im Ausdataaler Dialekt,
00:19:35: das heißt die Tour zu den Riesen.
00:19:38: Die Riesen sind Mont Blanc, Matterhorn, Monterosa und Gran Paradiso, das sind die 4000 der Europas.
00:19:49: Und da sind diese hohen Wege, das sind so Pfade, wo früher das sich nur das Vieh bewegt hat,
00:19:57: also am halben Berg, da läuft man immer am halben Berg bei 2500 oder so was, mehres
00:20:04: Höhe und man läuft von einem Riesen zum nächsten, also von einem 4000er zum nächsten, im ganzen
00:20:10: Ausdataal 420 Kilometer sind es, ich müsste nachschauen.
00:20:14: Und der Walter, also mein Schulfreund hat das gemacht und ich beschreibe das auch in
00:20:20: einem Buch, in glaube ich, runter vom Sofa.
00:20:23: Und da hat er zu mir gesagt, hat er gesagt, Manuela, ich habe auf dieser Tour de Géant
00:20:29: alles erlebt.
00:20:30: Ja.
00:20:31: Ich war verzweifelt und ich habe geweint vor Verzweiflung und dann kurz drauf habe
00:20:37: ich geweint vor Freude.
00:20:39: Also du kriegst dich überhaupt nicht mehr rein, weil eben all diese Botenstoffe, also
00:20:44: der Körper ist so am Ende, so am Limit, dass er dann nur mehr so unter Endorphinen überlebt.
00:20:51: Wahnsinn.
00:20:52: Wahnsinn, ja ja.
00:20:54: Wie lange kann der Körper das durchstehen, so auf Endorphinen?
00:20:57: High auf Endorphinen.
00:20:59: Also der Körper kann, nicht jeder Körper ist gleich.
00:21:03: Ja, natürlich.
00:21:04: Also wenn jemand trainiert ist, ich habe zum Beispiel auch kürzlich einen Vortrag für
00:21:08: den Lukas Kaufmann gegeben, gehalten.
00:21:11: Den Radfahrer, ja.
00:21:12: Radfahrer, der Lukas Kaufmann, hat vor ein paar Jahren mein Buch "Beweg dich" gelesen,
00:21:19: hat sich mit mir in Verbindung gesetzt, hat sich bedankt für das Schreiben vom Buch.
00:21:23: Cool.
00:21:24: Und seitdem sind wir in Kontakt.
00:21:25: Und letztes Jahr bin ich ihm gefolgt auf Instagram, ich meine, ich follow ihm schon länger, aber
00:21:32: letztes Jahr war ich besonders, wie soll ich sagen, intensiv dabei bei seiner Rahmen Race
00:21:38: Across America.
00:21:39: Das sind nämlich 6, nah fast 6000 Kilometer, also von der West bis zur Ostküste.
00:21:47: Und die hat er zurückgelegt, ich glaube, also ich sage vielleicht ein Blödsinn, 11
00:21:51: Tagen.
00:21:52: Ja, die schlafen wirklich nur.
00:21:53: Nein, die schlafen.
00:21:54: Aber minimal, oder?
00:21:55: Ich glaube, der hat 9 Stunden geschlafen.
00:21:58: Insgesamt und diesen 11 Tagen.
00:22:00: Ja, genau, ist gefahren Tag und Nacht und da kannst du dich nur über in Dorfine über
00:22:05: Wasser halten, weil kein Körper und das nur er und ein paar andere weltweit.
00:22:10: Also welcher Mensch schafft an einem Tag 500 Kilometer zu fahren?
00:22:16: 500 Kilometer.
00:22:17: 19.
00:22:18: Und er hat auch die Rocky Mountains drinnen gehabt, glaube ich.
00:22:23: Und alles Mögliche und du musst Tag und Nacht fahren.
00:22:26: Es ist so farbig.
00:22:27: Also er fährt wieder die Rahmen.
00:22:30: Ja.
00:22:31: Jetzt demnächst er fliegt dahin, um sich zu akklimatisieren in der Wüste, weil er fährt
00:22:35: von der Wüste bis zu den Bergen und rauf und runter und da braucht der Körper einfach,
00:22:41: und obwohl er so trainiert ist, wird sein Körper eben Gebrauchmärken von allen möglichen
00:22:47: Überlebensstrategien.
00:22:48: Also ich habe mir gedacht, letztes Jahr, gut, er ist zweiter geworden, da wird er zufrieden
00:22:54: sein und dann sagt er zu mir am Telefon, sagt er nein, Manuela, ich will das gewinnen.
00:22:59: Und ja, und dann habe ich einen Vortrag gehalten und habe das ganze Honorat zur Verfügung
00:23:06: gestellt als Sponsorin sozusagen, damit er dieser Rahmen unter den anderen Sponsoren
00:23:15: und natürlich reicht nicht mein Honorat, damit er dieser Rahmen...
00:23:19: Ich bin mir gerade vorhin wie hoch dein Honorat ist.
00:23:21: Nein, die Rahmen 2025 macht, weil ich denke mir, also einerseits habe ich so ein bisschen
00:23:26: Muttergefühle im Gegenüber und ich denke mir, Gott, das will schon wieder so eine Qual,
00:23:31: obwohl ich auch im Hochleistung Sport war, aber auch deswegen, weil ich es war, verstehe
00:23:37: ich, dass er es jetzt gewinnen möchte.
00:23:39: Okay, das heißt du bist Sponsorin von Lukas Kaufmann, das heißt, wenn man ihn jetzt dann
00:23:43: sieht, bei Razor Cross America immer mit einem Buch in der Hand umrass.
00:23:47: Nein, das würde ich sicher nicht machen, dafür ist mein Sponsorin...
00:23:51: Product Placement, mein Sponsorbeitrag ist sicher zu gering dafür und ich möchte auch,
00:23:58: dass er sich nur aufs Rad fahren konzentriert, aber unsere Hörerinnen und Hörer können
00:24:03: ihm auch followen und mitfiebern und vielleicht gute Nachrichten schicken, wenn er in der
00:24:08: Nacht fährt.
00:24:09: Ich habe dich jetzt zum Lachen gebracht, wieder zurück zu unserem ursprünglichen Thema.
00:24:14: Ja, ich habe mir das schleifen immer ab, weil du fragst auch so immer, wer durch ein Gemüse
00:24:20: gab, ich entschuldige.
00:24:22: Humor ist das Ganze was individuelles hätte ich jetzt einmal gesagt.
00:24:28: Ja, genau, du findest was anderes lustig als ich, also findest meine Katzenmideos vielleicht
00:24:33: nicht so lustig.
00:24:34: Wie ist das jetzt bei Menschen, die generell psychische Probleme haben, zum Beispiel der
00:24:39: Depression, die lachen generell weniger, weil du gesagt hast, Zerotonin zum Beispiel
00:24:45: wird er ausgeschüttet, ganz wichtig, zum Beispiel gegen Depressionen.
00:24:49: Wie ist das bei Menschen mit psychischen Problemenstörungen?
00:24:52: Naja, es ist so, dass der Mensch, der psychische Probleme hat, eine andere Bewertung der Realität
00:25:03: hat, weil wenn wir davon reden, dass jemand das Glas halb leer sieht, meinen wir damit,
00:25:15: ich meine das Glas ist zur Hälfte gefüllt und es ist eine konkrete Tatsache, neutrale
00:25:23: Perspektive.
00:25:24: Und jetzt kannst du sagen, okay super, ich habe noch ein halbes Glas, oder du kannst
00:25:29: sagen, oh je, ich habe nur noch ein halbes Glas.
00:25:31: Und das hängt davon ab, wie du in dem Moment die Realität wahrnimmst.
00:25:38: Und diese Wahrnehmung ist natürlich nicht mehr objektiv, die ist subjektiv und die
00:25:44: hat mit dir zu tun.
00:25:46: Und diese Wahrnehmung hat eben mit mehreren Botenstoffen zu tun und bei Frauen sogar mit
00:25:53: hormonellem Status.
00:25:55: Also diese Botenstoffe, die sozusagen das Glas halb leer oder halb voll sehen lassen,
00:26:03: sind die klassischen Dopamin, also Glücksbotenstoff, Serotonin, klare Weise.
00:26:09: Zum Beispiel eine Situation, also für die Hörerinnen und Hörer, das können sie sicher
00:26:16: nachvollziehen.
00:26:17: Wenn eine Situation nichts Besonderes ist, sagen wir so, der normale Alltag.
00:26:22: Und dann verliebt man sich wieder, dann ist der normale Alltag auf einmal auch wieder
00:26:27: interessant.
00:26:28: Rossa Rosa Rosa Brille, genau.
00:26:30: Alles ist schön, alles ist super.
00:26:32: Richtig, alles ist super.
00:26:33: Man kriegt auch ein Schub Energie über die starke Dopamin-Ausschüttung.
00:26:39: Und dann, was heißt, ja, Liebe versetzt Berge.
00:26:45: Man kriegt viel mehr Energie, aber von der Dopamin-Ausschüttung kommt das.
00:26:49: Das heißt, wenn jemand depressiv ist, hat er auch nicht diese Energie, hat nicht diese
00:26:53: Sicht der Dinge.
00:26:54: Und sein Serotonin-Spiegel ist auch sehr niedrig.
00:26:57: Und es wird dazu, also er ist nicht so ausgeglichen.
00:27:00: Und das heißt, das Lachen und bei Frauen übrigens, wollte ich noch gerade sagen, also abhängig
00:27:09: von der Zyklusphase, ja, die Hormoneestrogen und Gestagen beeinflussen die Ausschüttung
00:27:18: von Dopamin und Serotonin.
00:27:21: Und das heißt, wenn eine Frau nichts zum Lachen findet, ja, in einer gewissen Zyklusphase
00:27:29: kann sie, und ein bisschen depressiv ist, dann kann es sein, dass es eben mit ihrem
00:27:36: Hormonstatus zu tun hat auch.
00:27:38: Das heißt, also wir sind einfach so komplex als Wesen, ist schwer zu sagen, ist schwer
00:27:44: zu sagen, was für einen lustig ist, weil es eben von all diesen Faktoren abhängt.
00:27:49: Und das Lachen auch natürlich.
00:27:52: Ja, spannend.
00:27:53: Ich hätte gesagt, wir schließen dieses Thema mit dem Witz des Tages.
00:27:58: Ja, welcher ist?
00:27:59: Aus den Nachherwissenschaften.
00:28:00: Ja.
00:28:01: Bist du bereit?
00:28:02: Ja, bitte.
00:28:03: Was ist der schmerzhafterste Eingriff bei der Umwandlung von der Frau zum Mann?
00:28:11: Das Absaugen des Gehirns.
00:28:15: Okay, wo hast du das her?
00:28:21: Im OEF?
00:28:22: Witzepunktnet.
00:28:23: Witzepunktnet.
00:28:24: Okay, gut, okay, hoffentlich lachen andere auch.
00:28:30: Ja, das war unsere Folge zum Thema Humor.
00:28:34: Wir haben ganz viel gelagend.
00:28:35: Ganz viel geblödelt.
00:28:36: Geblödelt, gewährlich durch den Gemüsegarten gefragt, wie du gesagt hast.
00:28:42: Ja, wir freuen uns über tolle Bewertungen, über eure Witze, also die Nachherwissenschaften
00:28:47: sehr gerne angehören.
00:28:48: Aber nicht über dieses Portal oder?
00:28:50: Nein, nicht über das Prinzip.
00:28:52: Das ist eine Werbung gemacht für ein Portal, das eigentlich schlechte Witze hat, oder?
00:28:58: Ja, der schlechte Gag des Tages.
00:29:01: Wir freuen uns sehr gerne über eure Witze, also die Nachherwissenschaften sehr gerne
00:29:06: angehören, einfach erklärt auf Instagram.
00:29:08: Und wir freuen uns natürlich über Superbewertungen.
00:29:11: Vielen Dank fürs Zuhören.
00:29:12: * Gelächter *
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