#56: Dankbarkeit aus neurowissenschaftlicher Sicht - Grundlagen, Effekte, Trainings
Shownotes
Dankbarkeit fühlt sich gut an und das wissen wir alle aus dem Alltag. Ein kurzer Moment des Innehaltens, ein warmes Gefühl im Brustkorb, manchmal sogar ein kleines inneres Aufatmen. Aber warum wirkt Dankbarkeit so stark? Und was genau passiert dabei in unserem Gehirn?
Dankbarkeit ist weit mehr als ein nettes Gefühl. Neurowissenschaftliche Studien zeigen: Sie aktiviert zentrale Bereiche unseres Belohnungssystems, reguliert Stressreaktionen und beeinflusst sogar unsere Fähigkeit, Beziehungen positiv wahrzunehmen. Dankbarkeit verändert, wie wir die Welt sehen – und wie unser Gehirn auf sie reagiert.
In dieser Folge von Gehirn einfach erklärt schauen wir uns an, welche Mechanismen dahinterstecken, warum Dankbarkeit unser Wohlbefinden messbar steigern kann und wie sich regelmäßige Dankbarkeitspraxis auf neuronaler Ebene zeigt.
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00:00:01: Gehirn einfacher Klärz.
00:00:03: Der Podcast für alle mit Köpfchen.
00:00:06: Herzlich willkommen.
00:00:07: Schön, dass ihr mit dabei seid.
00:00:09: Mein Name ist Katrin Wachauer.
00:00:10: Ich bin Moderatorin, Podcasterin, Autorin, Eiskunstläuferin, Eiskunstsynchroläuferin.
00:00:18: Mein Name ist Manuela Matschadania und ich bin Neurowissenschaftlerin.
00:00:21: Buchautorin, Eiskunstläuferin, Skifahrerin.
00:00:25: Eiskunstläuferin.
00:00:26: Der Einlaufen kannst du schauen.
00:00:28: Ja, aber nicht als Kunstlauf.
00:00:29: Du bist
00:00:29: als Läuferin gewesen.
00:00:31: Buchatorin, Speakerin, Schiefererin, Podcasterin,
00:00:36: Bruttbeckerin.
00:00:38: und
00:00:38: das sind Fleischkurs gemacht.
00:00:39: Und ich habe eine Metzgerkurs gemacht.
00:00:44: Ich kann jetzt Leberkäse machen.
00:00:46: Jeder wurscht mehr oder weniger machen ohne chemische Zusätze.
00:00:52: Also nur mit Salz und Kräutern.
00:00:55: So spannend.
00:00:56: Das ist
00:00:56: total spannend, also mit Biofleisch und Salz und Kreuz an.
00:01:01: Wie lange hat er quasi gedauert?
00:01:03: Zwei Tage.
00:01:04: Und hast du irgendwie ein Metzger-Diplom bekommen?
00:01:07: Nein, nein, nein.
00:01:08: Nur eine Teilnahmebestätigung.
00:01:10: Aber ich muss jetzt nicht noch als Metzgerin tätig werden in diesem Leben.
00:01:15: Ich will mir nur, weil ich einfach der Meinung bin, dass ein Tier, das sein Leben für uns Opfer nicht verschwendet werden darf.
00:01:27: Ich vertrete die Meinung, dass es no-to-tale gegessen werden sollte.
00:01:32: Also, dass man alles verwertet, was dieses Tier hergeben kann.
00:01:37: Und wenn wir in den Supermarkt gehen, finden wir eigentlich nur die besten Teile.
00:01:43: Und ich wollte, nachdem ich das Fleisch privat vom Bauern kaufe, immer Möchte ich mit dem, was nicht so gut zu verkaufen ist, möchte ich meine eigene Wurst machen und sie dann einfrieren.
00:01:55: Und dann weiß ich, es ist ein Gut, ein Tier, das auf der Weide gelebt hat, dass stressfrei geschlachtet wurde und ein gutes Fleisch hat.
00:02:04: und das Fleisch ist auch nicht von eh so und so viel verdorben und kein Pöckelsalz, keine Nitrate und so weiter und so fort.
00:02:14: Und das ist gut für die Darmgehirnachse.
00:02:18: Ja, das ist generell, finde ich, das sehr spannend.
00:02:21: Total spannende Sache und man lernt wirklich liebevoll auch, mit dem Material Fleisch umzugehen.
00:02:28: Also, dass man wirklich jedes Fuzzle und auch jedes Fuzzle fett verwertet.
00:02:34: Und wenn das eben von einem guten Tier kommt, ja, ist es sehr hochwertig.
00:02:39: Also, wir sind dankbar für die Tiere.
00:02:42: Ja, sehr dankbar.
00:02:44: Ja, das ist der Stichwort.
00:02:46: Für
00:02:46: den Podcast.
00:02:47: Das ist der Stichwort.
00:02:48: In dem ich über das Fleisch spreche.
00:02:51: Stichwort.
00:02:51: Dankbarkeit.
00:02:53: Heute sprechen wir über Dankbarkeit.
00:02:55: Wofür bist du dankbar?
00:02:57: Ich bin für meine Eltern sehr dankbar.
00:03:00: Wir haben sehr viel gestritten.
00:03:03: Aber sie waren sehr sehr liebende Eltern.
00:03:06: Ihr Dankbarkeit ist ja irgendwie mehr als nur so ein kurzer netter Gedanke.
00:03:10: Gibt es ja auch so die Dankbarkeitspraxis.
00:03:14: Was ist Dankbarkeit
00:03:17: jetzt?
00:03:17: Dankbarkeit ist ein Gefühl.
00:03:20: Also ist ein Gefühl und wir haben schon mal von Emotionen und Gefühlen gesprochen in einem Podcast.
00:03:28: Also die Emotionen sitzen in der Tiefe des Gehirns in den Mandelkernen.
00:03:33: Und dann reist die Information ins Vorderhirn, in die sogenannte Gürtelwindung, nein ich sie so, aber im zingulären Cortex heißt sie, also in der Fachbezeichnung, also im vorderen zingulären Cortex.
00:03:51: Und da sind sozusagen Muster vorhanden, die als Gefühle für uns beschrieben werden können.
00:04:01: Also wenn wir diese Empfindung, diese emotionale Empfindung haben, schicken wir sie von den Mandelkernen an die vordere Gürtelwindung und da wird sie, wird diese Wahrnehmung verglichen mit Mustern, die da sind und dann wird sie sozusagen kategorisiert und man kann dann sagen, ich empfinde Ich weiß nicht, Liebe, ich empfinde Dankbarkeit, ich empfinde Hass und so weiter und so fort.
00:04:28: Also Gefühle sind im Vorderhirn angelegt und die sind so neuronale Muster, die sich auf unsere Erfahrungen, aufgrund unserer Erfahrungen aufgebaut haben.
00:04:40: Und jedes Mal, dass wir eine Wahrnehmung haben, eine emotionale Wahrnehmung, über die wir dann ein bisschen näher empfinden, also die reißt dann ins Vorderhirn und wird dann zum Gefühl.
00:04:55: Also Dankbarkeit ist im Prinzip ein Gefühl und sie zeigt sich eben, also wenn wir Probanden mit Themen der Dankbarkeit auseinandersetzen lassen, im Kernspintomographen, sieht man eben, also wenn man wenn sie zum Beispiel gibt es eine Studie, wo Probanden von einer fremden Person beschenkt werden.
00:05:24: Und man bittet die Probanden, dass sie nachdenken über dieses Geschehen.
00:05:30: Dann sieht man, dass eine stärkere Aktivierung in dieser vorderen Gürtelwindung stattfindet.
00:05:36: Das heißt, also ist eine Region, die eben für Gefühle zuständig ist.
00:05:43: Und es ist aber ein ganzes Netzwerk.
00:05:47: Es findet auch eine Bewertung statt.
00:05:50: und Bewertung ist in praktisch hinter den Augenhöhlen, haben wir schon ein paar Mal gesagt.
00:05:56: Und diese Regionen sind aber auch für soziale Bindung zuständig.
00:06:02: Das heißt, also Dankbarkeit spielt auch immer eine Rolle im sozialen Gefüge.
00:06:07: Das heißt, wenn man dankbar für etwas ist, dann bindet man sich auch im Gefüge.
00:06:15: Das ist so wie beim Thema Schenken, über das wir schon gesprochen haben, dass der Schenken ist ja auch wichtig für das soziale Gefüge.
00:06:23: Richtig.
00:06:23: Und dazu gesagt, das ist ja wichtig für die Bindung.
00:06:25: Richtig.
00:06:25: Das ist quasi so.
00:06:26: die andere Seite eigentlich.
00:06:28: Absolut.
00:06:29: Ja.
00:06:29: Absolut.
00:06:29: Das ist sozusagen die andere Seite der Medaille.
00:06:32: Genau.
00:06:33: Genau so ist es.
00:06:35: Jetzt sagst du, Dankbarkeit ist ein Gefühl.
00:06:38: Gibt es bei den Gefühlen positive Gefühle, negative Gefühle oder ist ein Gefühl ein Gefühl?
00:06:43: Ja, wir haben auch negative, also Liebe und Hass.
00:06:48: Hass ist ein negatives Gefühl.
00:06:51: Und Dankbarkeit ist ja ein sehr schönes Gefühl.
00:06:55: Das heißt, es ist generell auch gesund für uns, senkt den Stress vermutlich.
00:07:00: Richtig.
00:07:00: Das senkt tatsächlich den Stress, also senkt Stress am Monkortisol.
00:07:06: Und das heißt, es hat eine Antistresswirkung, die Dankbarkeit.
00:07:13: Und man kann sich fragen ja, wieso?
00:07:18: Wieso kann das so sein?
00:07:20: Natürlich je nachdem, wie man die Dankbarkeit versteht.
00:07:24: Wenn ich zum Beispiel im Gespräch mit Menschen bin und sie jammern mir etwas vor und für mich, und ich bewerte das als vielleicht nicht so wichtig, dann mache ich sie darauf aufmerksam, also wenn es eben zutrifft, dass sie gesund sind.
00:07:41: dass sie schon sehr dankbar sein müssen, dass sie gesund sind, dass ihre Kinder gesund sind oder ihre Angehörigen oder Partner etc.
00:07:49: Das ist sozusagen die Basis, von der wir ausgehen sollten, weil es gibt natürlich auch Menschen, die gerne alles hätten und für sie ist alles vorgesehen.
00:07:58: und wenn eine Kleinigkeit daneben geht, sind sie verstört oder sie jammern und so weiter und so fort und ich versuche sie immer, auf dem Boden der Realität zurückzubringen, dass es eigentlich nirgends geschrieben steht, dass ihnen alles ins Schoß fallen muss.
00:08:15: Also ich würde mich freuen für Sie.
00:08:18: Aber wenn man realistisch ist, weiß man, dass nicht alles möglich ist, nur weil gewisse Menschen vielleicht alles haben.
00:08:27: Und jetzt zum Beispiel durch die Social Media werden User verleitet zu glauben, dass jene, die zeigen, dass sie toll aus einen tollen Partner haben, einen tollen Job haben, tolle Kinder haben, alles toll, werden die verleitet zu glauben, dass es wirklich so ist, wie es im Instagram-Profil.
00:08:49: aussieht.
00:08:49: Dem ist aber oft nicht so.
00:08:52: Auch diese Menschen haben ihre Sorgen im Hintergrund.
00:08:55: Es kann schon sein, dass sie gut aussehen, aber es kann auch sein, dass sie vielleicht krank sind oder dass sie andere Sorgen haben.
00:09:03: Das ist ja generell einfach eine Scheinwelt.
00:09:06: Richtig.
00:09:07: Social media ist meine Meinung.
00:09:10: Die Dankbarkeit ist natürlich nicht, sagen wir so, wir leben in einer Welt, die optisch die uns sehr stark prägt und die von der Optik lebt.
00:09:23: Und ob ich jetzt eine bestimmte Handtasche trage, ob die Handtasche zu den Schuhen passt und all diese oberflächlichen Sachen.
00:09:32: Und oft sind die Menschen undankbar dafür, dass sie gesund sind, dass ihre Kinder gesund sind.
00:09:38: Aber gerade das fördert ja Social Media.
00:09:42: oder dass wir uns vergleichen
00:09:43: und
00:09:44: weniger dankbar sind für das, was wir eigentlich haben.
00:09:47: Richtig, richtig.
00:09:49: Ja und oft kann es auch so sein, dass wenn man den Fokus verliert, dass man eigentlich allein fürs Leben dankbar sein sollte.
00:10:04: Es gibt nicht den Supermarkt des Lebens, wo man hineingeht und sich selbst bedient an alle Themen, was man sich jemals vorgestellt hat.
00:10:14: Und wenn man es nicht hat, wenn man nicht den Zugang zum Supermarkt des Lebens hat, soll man unzufrieden sein.
00:10:21: Eben, aber viele meinen es so.
00:10:23: Und dann gibt es eben die Depressionen auch von gewissen Menschen, die sagen, ich kriege das nicht, das andere gelingt mir nicht.
00:10:31: Ich bin froh, dass mir sonst nichts fehlt.
00:10:35: Ja, und...
00:10:37: Schwierig.
00:10:38: Schwierig.
00:10:39: Aber man kann es trainieren.
00:10:40: Ich
00:10:40: wollte sagen, generell ist es doch super, wenn man sich jeden Tag sagt, wofür man dankbar ist.
00:10:45: Da gibt es ja auch schon so Tagebücher, zum Beispiel im Buchhandel.
00:10:49: So Dankbarkeits-Tagebuch, sechs
00:10:51: Minuten-Tagebuch.
00:10:51: Interessant.
00:10:52: Wofür
00:10:52: bin ich heute dankbar?
00:10:54: Steht da drinnen, kann man niederschreiben, kann man sich...
00:10:57: Gar nicht so schlecht.
00:10:58: Genau,
00:10:58: ein paar Minuten einfach Zeit nehmen, darüber nachdenken, dass niederschreiben.
00:11:01: Das ist ja so.
00:11:02: zum Beispiel
00:11:02: sich in
00:11:03: Dankbartheit üben, was ja gut ist, weil es gesund für uns ist, weil wir... uns dadurch besser fühlen.
00:11:08: Gibt es da Tipps von dir?
00:11:10: Nein, also von mir nicht, weil ich bin ja keine Lebensberaterin.
00:11:16: Aber tatsächlich gibt es eine Untersuchung zu Dankbarkeits-Training.
00:11:24: Und diese Dankbarkeits-Training finden damit statt, dass sie die Versuchspersonen gefragt werden, wofür sie dankbar sind.
00:11:35: Das heißt, dass die Aufmerksamkeit fokussiert wird auf das, was die Personen für positiv in ihrem Leben ansehen.
00:11:46: führt zu verstärkten Aktivität im Vorderhirn, so was wir vorhin besprochen haben.
00:11:53: Diese Regionen, die auch mit dem Belohnungssystem zu tun haben, die werden öfters aktiv und die werden auch trainiert.
00:12:02: dass sie fokussieren auf das, was positiv ist im eigenen Leben.
00:12:07: Das ist
00:12:07: ja super, ja?
00:12:08: Richtig,
00:12:09: richtig.
00:12:10: Und man hat gesehen, dass diese Trainings tatsächlich diese Netzwerke stärken und auf der Verhaltensebene dann, dass diese Menschen zufriedener sind mit ihrem Leben.
00:12:23: Das heißt, es macht schon Sinn, dass man das trainiert.
00:12:28: Aber wie kann Dankbarkeit trainiert werden, so mit einem Tagebuch sich hinsetzen und überlegen, dass es geht wahrscheinlich in die Richtung?
00:12:35: Ja, es gibt in Richtung, dass man praktisch fokussiert, wie geht es mir, welche Faktoren sind in meinem Leben positiv.
00:12:47: Also man versucht, diese emotionale, kognitive Kopplung zu bewirken in der Person, die trainiert wird.
00:12:56: Also ich empfinde also positiv, dass ich ganz liebe Freunde habe, dass ich einen lieben Partner habe, etc.
00:13:07: Und es wird ständig darauf hingewiesen, dass man diese Kopplung stattfinden lassen soll.
00:13:18: Und dann wird zum Beispiel auch am Cortisol-Spiegel geschaut.
00:13:22: Also wenn ich mir das regelmäßig vergegenwärtige, habe ich mehr oder weniger Stress.
00:13:28: Und diese Dankbarkeits-Training, die oft auch darin stattfinden, dass man praktisch kleine Aufsätze schreibt zu den positiven Dingen, die man im Leben hat.
00:13:44: Also selbst
00:13:44: quasi, ja.
00:13:45: Genau.
00:13:45: Also dass man sozusagen Mini-Aufsätze schreibt, heute bin ich dankbar für.
00:13:50: Wie im Tagebuch.
00:13:51: Ja, genau.
00:13:52: Ich habe nicht gewusst, dass diese Tagebücher gibt.
00:13:55: Aber es ist keine schlechte Idee und das reduziert dann auch Das, was man unter Stress versteht oder Angst und dann geht man eher in den anderen Modus der Dankbarkeit.
00:14:05: Und das, was auch sehr viele Psychotherapeuten sagen, dass man sich das eigene Leben selbst konstruiert auch mit eigenen Gedanken.
00:14:16: Also wenn ich jetzt immer nur die negativen Gedanken suche, dann werde ich immer nur sehen, dass das Glas halb leer ist.
00:14:26: Aber wenn ich denke, okay, ich bin einmal gesund, da ist das Glas vielleicht schon drei Viertel voll.
00:14:33: Was habe ich auch noch Positives, weil zum Beispiel ohne Gesundheit ist alles nichts.
00:14:36: Jeder von uns hat schon mal was gehabt, körperlich, wo wir nicht wirklich auf der Höhe waren.
00:14:44: Und dann ist man so dankbar, dass das besser geht.
00:14:48: Und das sollte man sich auch vergegenwärtigen.
00:14:51: Das finde ich auch.
00:14:51: Ich versuche immer, nett mit mir selbst zu reden in Gedanken.
00:14:56: Also einfach nett zu mir selbst zu sein.
00:14:58: Und ich finde jetzt gerade Richtung Jahresende.
00:15:02: Boah, es geht schon mit den Richtungen Ende.
00:15:07: Da überlegen sich ja viele, was ist heuer passiert, wofür
00:15:10: bin
00:15:11: ich dankbar, was ist ein bisschen Jahresbilanz zu sehen.
00:15:15: Richtig.
00:15:15: Und das ist ja schön.
00:15:17: Das macht ja auch quasi wieder Hoffnung oder motiviert für das neue Jahr.
00:15:20: Ja, es gibt natürlich auch jene Jahre, die schwierig sind.
00:15:26: Das darf man nicht vergessen, jeder von uns hat einen eigenen Rucksack und es hat auch ein paar Taschen drinnen, die Ja, im Jahr so und so, sehr schwer zum Tragen sind.
00:15:43: Und es ist nun mal so geil, das Leben ist ja kein Selbstbedienungsgeschäft.
00:15:48: Man muss das... Kein Supermarkt
00:15:49: des Lebens.
00:15:49: Ja, genau.
00:15:50: Kein Supermarkt des Lebens, ja.
00:15:54: Ja, aber trotzdem gibt es immer einen Grund, wofür man dankbar ist.
00:16:00: Und wenn ich jetzt momentan zum Beispiel nichts habe, worum ich besonders dankbar bin, gehe ich mehr an meine Wurzeln, auf meine Wurzeln zurück und ich denke mal, ich habe eine ganz liebe Mama gehabt, die mich als Kind ertragen hat, mit sehr viel Geduld und ganz einen lieben Papa, der mir das Leben gezeigt hat und mit mir viel gesprochen hat.
00:16:28: Das sind Dinge, die kann man nicht quantifizieren.
00:16:31: Die haben auch nicht unmittelbar eine Auswirkung gehabt.
00:16:36: Aber jetzt weiß ich, wie wertvoll.
00:16:40: diese Liebe meiner Eltern war.
00:16:42: Jetzt war ich auch schon ein paar Jahrzehnte überlegt ab.
00:16:46: Vielleicht hätte ich es ihnen mit zwanzig gesagt, aber mit zwanzig habe ich nur gekämpft.
00:16:52: Und diese Erkenntnisse kommen dann später und dafür bin ich sehr dankbar, weil andere haben es anders erwischt.
00:16:58: Und vielleicht hat jeder von uns da drinnen in der Tiefe einen Grund zum Danke sagen.
00:17:04: Jetzt spielt ja auch die Religion eine recht wichtige Rolle bei dir.
00:17:10: Ja,
00:17:10: gibt es da was zu sagen?
00:17:11: Es
00:17:11: gibt sehr viel zu sagen.
00:17:13: Ich habe zufällig kürzlich etwas gelesen dazu.
00:17:20: Also im Christentum ist ganz interessant.
00:17:24: Viele Salmen und Gebete sind Dankgebete.
00:17:30: Und selbst das Wort Eucharistie bedeutet an sich Danksagung.
00:17:37: Also danke dafür, dass du dein Sohn geopfert hast.
00:17:41: Also es kommt aus dem Altgriechischen, eu, gut, wohl.
00:17:46: Und Charis, Gnade, Gunst, Dankbarkeit, Geschenk.
00:17:50: Also das gute Geschenk.
00:17:52: gemeint ist Dankbarkeit.
00:17:54: Aber auch zum Beispiel die Juden haben in einem Gebet, also in der Früh sagen sie, also beginnenden Tag, mit einem Dankgebet, Mode Annie, nennen sie das, also ich weiß jetzt nicht genau, wie man das ausspricht.
00:18:09: Mode Annie.
00:18:10: Ja, weiß ich nicht, auf jeden Fall.
00:18:13: Dankbarkeit wird dort praktiziert als bewusste tägliche Wahrnehmung der eigenen Situation.
00:18:23: und auch zum Beispiel diese ganzen Religionen wie zum Beispiel der Hinduismus, der hat viele Gottheiten und die eine ist für die Natur, die andere ist für die Eltern etc.
00:18:40: und man wendet sich immer mit Bitten an diese Gottheiten und dann auch mit Dankbarkeit, indem man in diese Tempeln geht und Blumen niederlegt oder Geschenke, weil man einen Grund hat zum Dankbar sein.
00:18:58: Also die Dankbarkeit verbindet ein bisschen die Religionen, das ist schön.
00:19:02: Auf jeden Fall.
00:19:02: Also diese Komponente ist ja wichtig, weil sie im Gehirn eine sozusagen eine Komponente der Bindung ist.
00:19:15: Menschen verbinden sich, indem sie sich etwas Gutes tun gegenseitig und das auch ein Dankbarkeitsgefühl drinnen ist.
00:19:27: Es ist uns angeboren.
00:19:28: Wir lernen es nicht.
00:19:30: Es ist drinnen und es wird gelebt.
00:19:33: Und es gibt eine Studie aus dem Jahr fünfundzwanzig, die eine ganz frische, die hat nirrs verwendet.
00:19:46: Also funktionelle Na-infra-rot-Spektroskopie.
00:19:51: Und zwar hat man eine Kappe, praktisch auf dem Kopf, mit Obtoden, sagt man dazu, also sind so Knöpfe.
00:20:04: Und ein Knopf ist also... die Kappen, die ich gerne, ein Knopf ist rot und ein Knopf ist blau.
00:20:12: Und aus dem roten Knopf kommt ein infrarotes Licht heraus, welches durch den Schädel geht, also durch den Knochen, durch die Gehirnhäute
00:20:24: und
00:20:25: ein Stückchen durch die Gehirnrinde.
00:20:28: Und dann macht er so eine Kurve in der Rinde drinnen
00:20:33: und
00:20:33: kehrt zurück an die Oberfläche.
00:20:35: Man nennt es Bananashape.
00:20:41: Nahinfrarot-Spektroskopie heißt es.
00:20:44: Und abhängig davon, wie die Zellen arbeiten auf der Oberfläche des Gehirns, also auf der Rinde.
00:20:53: abhängig davon, ob sie mehr oder weniger Sauerstoff gerade verwenden, weil wir ja wissen, wenn wir zum Beispiel eine Aufgabe denken oder wir lernen oder wir sprechen
00:21:06: etc.,
00:21:07: in jenen Regionen brauchen die Netzwerke besonders viel Sauerstoff.
00:21:13: Und jetzt ist es so, dass das Licht in jenen Regionen mit mehr Sauerstoff anders bricht.
00:21:20: als in den anderen, wo weniger Sauerstoff ist.
00:21:23: Das heißt, die blaue Obdode, also der blaue Dübel auf der Oberfläche, dieser Kappe, ist dazu da, dass er diese dieses Licht wieder auffängt, nachdem es durch die Rinde durchgegangen ist und diese U-Form oder diese Bananenform in seiner Reise gestaltet hat.
00:21:46: Das heißt also, es gibt eine Optode, die schickt das Licht hinein in die Rinde, dann bricht das Licht abhängig davon, ob mehr oder weniger Sauerstoff da ist und dann wird das Licht gebrochen und dann wird es hinausgeschickt zur nächsten zum Empfänger, also zur anderen Obdode, die dann einen Wert sozusagen erfasst, also wie das Licht in der Rinde gebrochen wurde.
00:22:13: Und das kann dir dann sagen, dass mehr oder weniger Sauerstoff drinnen war.
00:22:17: Und wofür
00:22:18: kann ich diese Ergebnisse verwenden?
00:22:20: Genau, das wollte ich gerade sagen.
00:22:22: Also diese Studie,
00:22:24: also ich kann dir die Ergebnisse gar nicht verwenden.
00:22:27: Also diese heurige Studie hat Folgendes gemacht, hat diese Methode verwendet, um zwei Personen gleichzeitig in ihrer Interaktion zu untersuchen.
00:22:41: Und sie haben, also die eine Person hat der anderen etwas gegeben und sie war dafür dankbar.
00:22:52: Und da konnte man eben diese zwei Prozesse sozusagen gleichzeitig untersuchen oder mehr oder weniger.
00:22:58: Es ist zwar eine Reihenfolge, aber die zwei Personen haben die zwei Perspektiven erlebt.
00:23:07: Die eine hat gegeben und die andere hat genommen.
00:23:11: Das war ganz interessant, dass diese Interaktion eine Synchronisation der Gehirnzellen gezeigt hat.
00:23:23: Das heißt, wenn wir etwas gemeinsam erleben, haben wir eine ähnliche Wahrnehmung.
00:23:31: Die Zellen arbeiten ähnlich sozusagen.
00:23:34: Und die Zellen arbeiten auch, also ihre Arbeit, die kann man quantifizieren mit Wellen, mit Herz etc.
00:23:42: Und wenn sie dann ein ähnliches Erlebnis, also wenn wir zwar ein ähnliches Erlebnis haben, dann haben unsere Zellen, arbeiten sie ähnlich.
00:23:51: Und das kann man sozusagen ableiten mit solchen Methoden.
00:23:58: Und diese Studie hat eben gezeigt, dass, wenn Menschen diese Zusammenwirkung empfinden, dass die Zellen sich synchronisieren.
00:24:14: Es entsteht die sogenannte Wellenlänge.
00:24:17: Ja, wir sind auf einer Wellenlänge.
00:24:19: Wir sind auf einer Wellenlänge, weil die Zellen so dicken, dass sozusagen eine besondere Art des Sich-Verstehens entsteht.
00:24:28: Okay.
00:24:30: Davon kommt das Sprichwort auch.
00:24:31: Wir sind auf einer Wellenlänge.
00:24:33: Wir sind auf
00:24:33: einer Wellenlänge.
00:24:34: Sehr cool.
00:24:35: Okay.
00:24:37: Man lernt nie aus.
00:24:38: Ich
00:24:38: bin selbst dankbar für diese Folge für dein Wissen.
00:24:42: Schreibt uns ja gerne, wofür ihr eigentlich dankbar seid im Heugen.
00:24:46: Ja, zwanzig, fünfundzwanzig.
00:24:48: Was war's bei dir?
00:24:50: Ich bin dafür dankbar.
00:24:54: Dass ich wieder Rad fahren kann und Skifahren kann,
00:24:59: ohne
00:25:01: dass mir meine Hüftbeuger-Szene wehtut.
00:25:05: Ich bin bei den Basics gelandet, weil es hat mich wirklich vier Monate komplett außer Gefecht.
00:25:14: Gesetzt.
00:25:16: Und jetzt seit September kann ich mich wieder normal bewegen und dafür bin ich sehr dankbar.
00:25:22: Schreibt uns sehr gerne, wofür ihr dankbar seid im heutigen Jahr.
00:25:25: Und du?
00:25:26: Wofür bist du dankbar?
00:25:27: Für ganz vieles.
00:25:28: Unter anderem für diesen Podcast mit Dr.
00:25:30: Manuela Macedonia.
00:25:35: Und natürlich dankbar für alle Hörerinnen und Hörer.
00:25:38: Wir sagen vielen Dank.
00:25:40: Vielen Dank fürs
00:25:41: Zuhören.
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